Außerschulische Lernorte: Praxis.Info.Pankstraße

Schule machen mit außerschulischen Lernorten

Wenn Schülerinnen der Herbert-Hoover-Schule ihr Klassenzimmer mit der Probebühne des Deutschen Theaters tauschen, bei Deichmann ihr Talent als Schuhdesignerin beweisen oder auf dem Lehrbauhof erfahren, was sich unter dem Asphalt der Berliner Straßen alles verbirgt, finden gerade Workshops des Projekts Praxis.Info.Pankstraße statt. Der Friedrichshain-Kreuzberger Unternehmerverein als Projektträger und die Schulleitung der Herbert-Hoover-Schule engagieren sich in enger Zusammenarbeit dafür, außerschulische Lernorte im Unterricht zu etablieren. Ziel ist es, den Jugendlichen neue spannende Erfahrungsräume zu öffnen, ob sie dabei z. B. in die Welt des Theaters eintauchen oder lieber in lokalen Unternehmen Berufswelten kennenlernen, entscheiden die Schüler*innen selbst. Das Projekt ist eine Initiative des Quartiersmanagements Pankstraße.

Ich glaube fest daran, dass es für junge Menschen von entscheidender Bedeutung ist, frühzeitig Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu erhalten. Indem sie die Möglichkeit haben, Unternehmen kennenzulernen und Praxiserfahrungen zu sammeln, können sie besser verstehen, welche Karrieremöglichkeiten es gibt und welcher Beruf am besten zu ihren Interessen und Fähigkeiten passt.

Rolf Hempel, Geschäftsführer b-steps GmbH

Projektübersicht

Was?

Die Außerschulischen Lernorte ermöglichen es den Schüler*innen der Herbert-Hoover-Schule interessengeleitet Erfahrungen außerhalb des Schulkontextes zu sammeln, ihren Horizont zu erweitern und in Kontakt mit Unternehmer*innen zu kommen. Der Unterricht kann lebendiger und praxisorientierter gestaltet werden und bietet so den Jugendlichen vielfältige Lernmöglichkeiten.

Wer und wann?

Der gesamte 9. Jahrgang der Schule besucht seit dem Schuljahr 22/23 insgesamt 12-mal einen Außerschulischen Lernort. Das Besondere ist, dass die Jugendlichen pro Block aus 12 bis 14 Lernorten ihren Außerschulischen Lernort auswählen und diesen dann dreimal in einer Zeitspanne von drei Wochen besuchen. Insgesamt besucht jede/r Schüler*in im Schuljahr vier verschiedene Lernorte.

Bei den Außerschulischen Lernorten handelt es sich um Unternehmen, Institutionen und Vereine aus verschiedenen Bereichen, die die Schüler*innen hinter die Kulissen blicken lassen und ihnen zahlreiche praktische Erfahrungen ermöglichen.

Warum?

Der gemeinsame Besuch außerschulischer Lernorte fördert nicht nur das fachliche Wissen, sondern stärkt auch die sozialen Kompetenzen der Schüler*innen. Teamarbeit, Kommunikation und das Erlernen von Umgangsformen in verschiedenen Kontexten sind hierbei nur einige Beispiele.

Durch die Außerschulischen Lernorte werden Begegnungen geschaffen, die für die berufliche Zukunft der Jugendliche wichtig sind. Über das Projekt wurden bereits zahlreiche Schulpraktika mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz im Unternehmen vermittelt.

“Der selbst erlebte Stolz, eine knifflige handwerkliche Herausforderung anzunehmen und mit Bravour zu meistern, ist für Jugendliche oft eine der neuen prägenden Erfahrungen, die sich in den Workshops der Außerschulischen Lernorte mit der Ausbildungsinitiative Infrastruktur sammeln lassen. Zumindest ist es ein Einblick in eine bisher unbekannte Berufswelt.”

Helmut Arndt, Ausbildungsinitiative Infrastruktur (AOI)

Zahlen und Fakten

“Wir öffnen das Amtsgericht Wedding für das Projekt Außerschulischen Lernorte, damit Jugendliche diese Institution mit ihren vielen Berufsfeldern ganz unmittelbar für sich entdecken können – ein wichtiger Nebeneffekt ist dabei auch das wachsende Verständnis für die Voraussetzungen des gelingenden vielfältigen Miteinanders.”

Janine Waschke für das Vino§ (Organisationsteam des AG Wedding)

Seit Beginn des Projekts nahmen insgesamt 36 verschiedene Außerschulische Lernorte am Projekt teil. Die meisten davon kontinuierlich an mehreren Blöcken.

Im Pilotprojekt fanden 2 Termine mit je 55 Schüler*innen statt.

Im Schuljahr 2022/2023 fanden 4 x 3 Termine mit je 104 Schüler*innen statt.

Im Schuljahr 2023/2024 fanden 4 x 3 Termine mit je 117 Schüler*innen statt

Insgesamt nahmen bis dato 276 Schüler*innen am Projekt teil, es wurden insgesamt über 2.700 Begegnungen zwischen Unternehmer*innen und Schüler*innen ermöglicht.

Über 10 zusätzliche Praktikumsverträge wurden im Schuljahr 22/23 durch die Begegnungen zwischen Unternehmer*innen und Schüler*innen abgeschlossen, die Möglichkeit auf einen anschließenden Ausbildungsplatz im Unternehmen besteht für zahlreiche Schüler*innen.

Partner werden: So öffnen Sie Ihre Tür für Berliner Jugendliche

Ich bin stolz darauf, dass ich einen Beitrag dazu leisten konnte, junge Menschen auf ihrem Weg in die Berufswelt zu unterstützen. Es ist mein Ziel, ihnen die Werkzeuge und Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen über ihre berufliche Zukunft zu treffen.

Rolf Hempel, Geschäftsführer b-steps GmbH

Sie möchten sich mit Ihrem Betrieb, Ihrer Institution lokal engagieren und interessierten Schüler*innen die Türen öffnen? Ihr Kontakt für detaillierte Informationen: Martin Knauft, (030) 26305100 | knauft@fku.berlin

Die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Lernorte variieren stark in Bezug auf die Anzahl der möglichen Teilnehmer*innen sowie die Inhalte der Praxisinhalte. Einige Standorte haben bereits Erfahrung mit Jugendlichen und bieten ausgearbeitete Workshop-Formate an, während andere noch dabei sind, solche zu entwickeln. Das Projektteam steht auch hier gerne unterstützend zur Seite.

Herzlichen Dank an alle Partner des Projekts!


Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmen des Städtebauförderprogramms Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten