Nachhaltige Lieferkette & Green Claims im KMU: Erste Schritte

In der Blogserie „Nachhaltigkeit leicht gemacht“ gibt es praxisorientierte Tipps und Strategien, um nachhaltige Maßnahmen erfolgreich im Unternehmen umzusetzen. Jeder Beitrag bietet leicht verständliche Anleitungen, konkrete Beispiele und hilfreiche Vorlagen, die nicht nur dabei helfen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, sondern auch die gesetzlichen Berichtspflichten effizient zu erfüllen und gleichzeitig die Unternehmenskultur zu stärken.

Einführung

Nachhaltigkeit ist heute unverzichtbar für Unternehmen, die langfristig resilient und wettbewerbsfähig bleiben wollen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gewinnt die nachhaltige Gestaltung der Lieferkette zunehmend an Bedeutung. Lieferketten verursachen häufig die größten Umwelteinflüsse und sozialen Risiken, gleichzeitig gestaltet sich Transparenz hier oft schwierig. Wie gelingt der erste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette? Was sollten KMU dabei beachten, um Greenwashing zu vermeiden und echte ökologische, sowie soziale Verbesserungen zu erzielen?

Zahlen und Fakten

Weltweit haben nur etwa 15% der Unternehmen volle Transparenz über ihre Lieferketten, obwohl rund 450 Millionen Menschen in diesen Netzwerken arbeiten. Rund 85% der Führungskräfte erwarten, dass gesetzliche Vorgaben die nachhaltige Gestaltung der Lieferkette beschleunigen. Auch KMU spüren diesen Wandel, da Geschäftspartner zunehmend Nachweise entlang der Lieferkette fordern, um Umwelt- und Sozialstandards einzuhalten.

Im ausführlichen Beitrag findest du detailliertere Informationen und viele hilfreiche, weiterführenden Links & Quellen: https://sarahnock.de/nachhaltigkeit-to-go-nachhaltige-lieferkette-kmu

Warum eine nachhaltige Lieferkette so wichtig ist

Die Lieferkette umfasst alle Produktions- und Transportstufen bis zum Kunden. Je komplexer die Lieferkette, desto größer sind der Einfluss auf Klima, Biodiversität und soziale Bedingungen. KMUs sollten Nachhaltigkeit nicht als Zusatz, sondern als zentrale Chance betrachten, um Risiken zu vermeiden und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auch wenn KMUs oft noch nicht gesetzlich berichtspflichtig sind, fordern viele Stakeholder bereits konkrete Nachhaltigkeitsnachweise.

Die neue Green Claims Richtlinie – worum geht’s?

Die EU plant die Green Claims Directive, die Unternehmen verpflichtet, Umweltversprechen wissenschaftlich zu belegen und transparent zu kommunizieren, um Greenwashing zu verhindern. Diese Regeln könnten ab 2027 gelten und betreffen auch KMU. Bereits heute müssen umweltbezogene Aussagen klar, belegbar und nachvollziehbar sein.

Green Claims und Greenwashing: Typische Fallen vermeiden

Greenwashing entsteht, wenn Unternehmen bei ihren Nachhaltigkeitsleistungen übertreiben oder unbewiesene Behauptungen aufstellen. Typische Anzeichen sind:

  •  Vage und nicht belegbare Umweltversprechen
  • Leuchtturm-Produkte mit undurchsichtiger Lieferkette
  • Eigene Siegel ohne externe Prüfungen
  • Fehlende Transparenz zu Lieferanten und Produktionsbedingungen

Die Vermeidung dieser Fallen schützt Glaubwürdigkeit und rechtliche Sicherheit.

Praktische Tipps: Die drei Prinzipien nachhaltiger Lieferketten

KMU sollten die ökologische Prioritätenfolge beachten:

  • Vermeiden: Emissionen und Abfälle durch bewussten Einkauf und langlebige Produkte minimieren
  • Reduzieren: Verbrauch und Belastungen weiter senken, z.B. durch Energieeinsparung
  • Kompensieren: Restliche Auswirkungen durch z.B. CO₂-Kompensation ausgleichen

Je transparenter und kürzer die Lieferkette, desto nachhaltiger das Unternehmen.

Vorteile nachhaltiger Lieferketten

Die Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Für das Unternehmen:

  • Kosten sparen durch effizienteren Ressourceneinsatz und optimierte Prozesse
  • Risiken minimieren, z.B. durch Lieferantenaudits und Diversifikation
  • Wettbewerbsvorteile durch positive Reputation und Innovation
  • Gesetzliche Vorgaben erfüllen, etwa im Rahmen des Lieferkettengesetzes

Für Mitarbeitende:

  • Bessere Arbeitsbedingungen und Gesundheitsschutz in der gesamten Lieferkette
  • Höhere Arbeitsplatzsicherheit durch stabilere Geschäftsbeziehungen
  • Sinnstiftung und Motivation durch nachhaltige Unternehmenswerte
  • Förderung einer positiven Unternehmenskultur

Konkrete Umsetzungs-Schritte für eine nachhaltige Lieferkette in KMUs

Transparenz schaffen

Maßnahme: alle Lieferanten und Rohstoffquellen des Unternehmens erfassen.

Wesentlichkeit analysieren

Maßnahme: Fokus auf die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen legen, die durch das eigene unternehmerische handeln maßgeblich beeinflusst werden.

Nachhaltigkeitskriterien definieren

Maßnahme: Eigene, messbare Umwelt- und Sozialstandards setzen, z.B. mit Hilfe etablierten Zertifikate oder Berichtsformaten (DNK, Blauer Engel etc.).

Kommunikation und Nachweis:

Maßnahme: Wissenschaftlich belegbare Nachhaltigkeitsversprechen in der Lieferkette priorisieren und ggf. für eigene Kommunikation nutzen.

Lieferanten einbinden:

Maßnahme: Berichte und Audits anstoßen, gemeinsam Prozesse verbessern.

Warum jetzt starten?

Auch wenn viele Berichtspflichten erst in den kommenden Jahren gelten, reagieren einige, meist größere Geschäftspartner bereits heute mit Nachfragen. Ein früher Einstieg reduziert Risiken, erschließt Einsparpotenziale und fördert eine nachhaltige Unternehmenskultur.

Fazit

Der Start in eine nachhaltige Lieferkette ist gerade für KMU herausfordernd, aber machbar und wichtig. Mit Transparenz, klaren Kriterien und dem Vermeiden von Greenwashing legen Sie den Grundstein für ökologische und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit.

Im ausführlichen Beitrag findest du detailliertere Informationen und viele hilfreiche, weiterführenden Links & Quellen: https://sarahnock.de/nachhaltigkeit-to-go-nachhaltige-lieferkette-kmu

Autorin

Sarah Nock
www.sarahnock.de

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner