Wirtschaft trifft Playmaker
Zur Unterstützung der Fachkräftesicherung regionaler Unternehmen haben wir gemeinsam mit Safe Hub Berlin ein neues Modul zum Kennenlernen von Ausbildungsunternehmen und interessierten Jugendlichen getestet. In drei Tagen konnten die neun Teilnehmenden zunächst in einem von uns geleiteten Workshop ihre Berufsinteressen herausfinden und erfuhren, welche Ausbildungsarten es gibt. Entsprechend dieser Ergebnisse haben wir passende Unternehmen gesucht und gefunden.
Safe Hub Berlin ist für Jugendliche und Kinder ein Ort der physischen und emotionalen Sicherheit, wo der Spaß und die freie Entfaltung der jungen Menschen im Vordergrund stehen. Die Jugendlichen bekommen hier die Chance, als sogenannte Playmaker ihre ersten Erfahrungen als Trainerinnen von Kindergruppen zu machen. Dabei lernen sie die Organisation und Umsetzung von Trainings, Veranstaltungen und Teamarbeit. Die Playmaker werden auch bei ihrer Berufsorientierung aktiv von den Mitarbeiterinnen unterstützt, die zum Teil aus dem Sport und aus der Sozialarbeit kommen. Hier kommen wir, das Regionale Fachkräfte Bündnis Friedrichshain-Kreuzberg, ins Spiel. Gemeinsam mit dem Team von Safe Hub suchen wir je nach Interesse der teilnehmenden Playmaker Ausbildungsunternehmen aus unserem Netzwerk aus, die wir dann gemeinsam besuchen. So verbrachten wir drei gemeinsame Tage mit einer sehr aufgeweckten, motivierten und bunt gemischten Gruppe von Playmakern und zeigten ihnen drei mögliche zukünftige Ausbildungsorte.
Als erstes besuchten wir unser FKU-Mitglied Gerüstbau Tisch. Hier nahm sich der Geschäftsführer Nick Haseloff extra Zeit für uns und empfing uns in seinem Büro. Mit seiner offenen und herzlichen Art schaffte er es nicht nur, die Playmaker davon zu überzeugen, dass eine Ausbildung im Bereich Handwerk und speziell im Gerüstbau ein wunderbarer Zukunftsplan ist, sondern auch, dass jede das Zeug dazu hat, ein Unternehmen zu gründen und zu leiten. Besonders motivierend war sein eigener Lebensweg. Nick Haseloff vermittelte uns allen das Gefühl, dass man, egal woher man kommt, alles schaffen kann. Um zu verdeutlichen, wie viel Umsatz im Bereich Handwerk steckt, errechneten wir gemeinsam die Kosten für eine Tribüne für 1000 Menschen für das jährliche Fußballevent von Safe Hub. Haben Sie eine Idee? Die Playmaker hatten die Kosten von 80.000 Euro zumindest alle unterschätzt. Es war wirklich schön zu sehen, wie der Funke von Nick Haseloff auf die Jugendlichen überging. Zum Abschied zeigte Nick noch das riesige Gelände samt dem ganzen gelagerten Gerüstmaterial und erklärte es.
Am Nachmittag ging es dann zu Besondere Orte. Zu sehen gab es zu Beginn den größten Veranstaltungsort im Portfolio, das Umweltforum, eine Eventlocation im Herzen Friedrichshains, dessen historischer Hauptsaal mit einer Deckenhöhe von 17m beeindruckt. Der Mix aus Alt und Neu – aus historischem Gebäude und moderner Ausstattung – ist flexibel nutzbar und bietet Platz für bis zu 300 Personen. Hier stellte sich Jeremy O’Brien, Leiter der Veranstaltungstechnik, die Firma vor und erläuterte die verschiedenen Ausbildungsberufe, die man bei Besondere Orte erlernen kann. Die Jugendlichen interessierten sich besonders für die Ausbildung zum Veranstaltungstechniker*in. Jeremy O’Brien erklärte die verschiedenen Funktionen der technischen Anlagen. Das Highlight für uns alle war, als die Playmaker selbst ans Mischpult durften. Durch das Einschalten der dazugehörigen Mikros trauten sich zwei der Jungs, ihre Lieblingslieder zur Unterhaltung der restlichen Gruppe vorzutragen. Während die beiden sangen, erklärte Jeremy O’Brien den anderen die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten am Mischpult sowie deren Funktion. Schön war auch, dass die aktuelle Auszubildende in der Veranstaltungstechnik vor Ort war, die viele Fragen aus ihrer Sicht zur Ausbildung beantworten konnte.
Am nächsten Tag bekamen die Jugendlichen einen Einblick in das Arbeitsleben der Charité. Hier führte Jennifer Trebes aus dem Recruiting-Team durch das Krankenhaus. Gemeinsam mit Stationsleiterin Ines zeigte sie die spannende Station 118A in der 18. Etage, auf der unter anderem Erkrankungen aus dem Bereich Gastroenterologie behandelt werden. Allein der Ausblick über Berlin war schon sehr beeindruckend. Die Playmaker durften sehen, wie der Stationsalltag funktioniert und wie viel nötig ist, um Patienten gut zu versorgen. In der zweiten Hälfte des Besuches erklärte Jennifer den Jugendlichen, welche vielfältigen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten die Charité zu bieten hat. Besonders schön war zu sehen, dass zwei der Jugendlichen sich direkt für ein Praktikum im Bereich der Pflege interessierten und welche Voraussetzungen hierfür notwendig sind.
Fazit: Die drei Tage waren für die Playmaker des Safe-Hub-Projekts und auch für uns vom Regionalen Fachkräfte Bündnis Friedrichshain-Kreuzberg informativ und motivierend. Es ist schön zu sehen, wie viele tolle Menschen es gibt, die ihre Leidenschaft und ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben und somit zur Fachkräftesicherung beitragen. Wir bedanken uns herzlich bei Nick Haseloff, Jeremy O’Brien und Jennifer Trebes, dass sie dies für die Jugendlichen möglich gemacht haben.