Ein Jahr Bündnis für Biodiversität: Wirtschaftlicher Erfolg durch ökologische Verantwortung
Im April feierte das Berliner Bündnis für Biodiversität seinen ersten Geburtstag – und das an einem Ort, der selbst ein Symbol für urbane Stadtnatur ist: dem Radialsystem in Friedrichshain. Die Veranstaltung markierte nicht nur einen Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung Berlins, sondern auch für die beteiligten Unternehmen, die zeigen: Biodiversität ist längst mehr als ein ökologisches Anliegen – sie ist ein strategischer Wirtschaftsfaktor.
Das von der IHK Berlin und der DIHK Service GmbH ins Leben gerufene Bündnis vereint inzwischen 26 Unternehmen unterschiedlichster Größe und Branche – darunter seit diesem Jahr auch der Friedrichshain-Kreuzberger Unternehmerverein (FKU). Gemeinsam setzen sie auf konkrete Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt: von naturnah gestalteten Außenflächen über begrünte Dächer bis hin zu Bildungsprojekten.

Ein Highlight der Jubiläumsveranstaltung war das Format „Pitch-Your-Project“, in dem Unternehmen ihre erfolgreich realisierten Biodiversitätsmaßnahmen vorstellten. Darüber hinaus bot der Tag Raum für Austausch, neue Kooperationen und kreative Lösungsansätze.
Besonders sichtbar wird das Engagement bei unseren FKU-Mitgliedern:
- Fritzforum: Als Ort für kreative Events und Denkformate ist Biodiversität hier Teil des Konzepts – von der Begrünung bis zur inhaltlichen Auseinandersetzung in Veranstaltungen.
- RFR Management GmbH – East Side Mall: Die Mall erweitert ihre bereits bestehende Blühecke mit Honigbienen um neue Lebensräume speziell für Wildbienen – eine wichtige Maßnahme im urbanen Raum.
- NIRGENDWO – Lokschuppen-Kultur gGmbH: Das Umweltbildungszentrum bringt Biodiversität direkt in die Mitte der Stadt und sensibilisiert mit Workshops und Veranstaltungen vor allem junge Zielgruppen.

Martin Knauft aus der FKU-Geschäftsstelle begleitet diese Entwicklungen aktiv und unterstützt Mitglieder bei der Findung der richtigen Partner*innen für die Integration biodiversitätsfördernder Ansätze in der Wirtschaft.
Der Erfolg des Bündnisses liegt nicht nur in der ökologischen Wirkung.
Biodiversität zahlt sich auch wirtschaftlich aus: Sie sichert langfristig Ressourcen, reduziert betriebliche Risiken in Zeiten des Klimawandels und steigert die Attraktivität von Standorten – ein klarer Standortvorteil für Friedrichshain-Kreuzberg. Denn gerade in einem dynamischen, urban geprägten Bezirk wie unserem, wo Freiflächen rar und der Innovationsdruck hoch ist, bietet Biodiversität konkrete Potenziale: für neue Geschäftsmodelle, stärkere Kundenbindung und ein verantwortungsbewusstes Unternehmensprofil.

Wie im Tagesspiegel-Bericht zur Veranstaltung hervorgehoben, entstanden allein im ersten Jahr rund 50 Projekte – von Wildstaudenbeeten über Dachbegrünungen bis hin zu Insektenhotels auf Werkshöfen. Besonders bemerkenswert: Viele Projekte wurden von Auszubildenden umgesetzt – ein starkes Zeichen für die Verankerung des Themas in der nächsten Unternehmergeneration.
„Vielfalt führt zum Erfolg“, so bringt es IHK-Geschäftsführerin Manja Schreiner auf den Punkt. Und tatsächlich: Die Vielfalt der Beteiligten, der Maßnahmen und der neuen Lebensräume zeigt, wie viel Potenzial in ungenutzten städtischen Flächen steckt – auch wirtschaftlich.
Das Bündnis für Biodiversität ist damit mehr als ein Symbol für Nachhaltigkeit – es ist ein praktischer Beitrag zur unternehmerischen Zukunftssicherung. Gerade für unsere Unternehmen in Friedrichshain-Kreuzberg heißt das: Wer heute in Biodiversität investiert, sichert sich morgen einen echten Wettbewerbsvorteil.
[Fotos: Amin Akhtar – IHK Berlin]