Netzwerken – warum manche darin aufblühen und andere es meiden

Es gibt Unternehmerinnen und Unternehmer, die scheinbar mühelos Netzwerke knüpfen, Kooperationen anstoßen und sich gegenseitig Türen öffnen. Und es gibt jene, die Networking für überflüssig halten – weil es, (Zitat) „zu viel Zeit kostet“, „zu wenig bringt“ oder einfach „nicht ihr Ding“ ist.

Doch was macht den Unterschied? Warum gelingt manchen das Netzwerken so leicht – während andere es immer wieder aufschieben? Die Antwort liegt nicht (nur) im Talent, sondern in der Arbeitsweise unseres Gehirns.

Warum Netzwerken oft so schwerfällt

1. Kein schneller Nutzen in Sicht

Netzwerken heißt investieren – Zeit, Energie, Aufmerksamkeit. Doch der Erfolg zeigt sich selten sofort. Unser Gehirn liebt schnelle Belohnungen („short-term rewards“) – etwa abgeschlossene Aufgaben oder positive Rückmeldungen. Wenn diese ausbleiben, fehlt uns die Motivation. Wer deshalb Netzwerkaktivitäten zu früh aufgibt, erlebt womöglich nie die reiche Zeit ihrer/seiner Networking-Ernte.

2. Soziale Unsicherheit

Gespräche mit Unbekannten können Stress bedeuten: „Was, wenn es nichts bringt?“ oder „Was, wenn ich komisch rüberkomme?“ Fehlt danach das positive Feedback, bleibt das Belohnungssystem still – und das Gehirn sagt: Lass es lieber.

3. Kurzfristiger Fokus schlägt langfristiges Denken

Im Unternehmeralltag dominieren Aufgaben, die sofort Wirkung zeigen – Projekte, Umsätze, To-dos. Netzwerken dagegen ist eine Investition in die Zukunft. Und unser Gehirn bewertet zukünftige Erfolge als weniger lohnend als unmittelbare. So siegt oft das Dringende über das Wichtige.

Was die Hirnforschung dazu sagt

Studien zeigen: Unser Belohnungssystem unterscheidet zwischen sofortigen und verzögerten Erfolgen.
Schnelle Gewinne aktivieren emotionale Zentren, langfristige Ziele dagegen kognitive Areale, die mehr Energie kosten. Kurz gesagt: Das Gehirn liebt den schnellen Dopaminschub – aber langfristige Beziehungen brauchen Geduld und Planung.

Wie effektives Netzwerken gelingt

Wer verstanden hat, dass Netzwerken keine kurzfristige Transaktion, sondern eine langfristige Investition ist, kann das eigene Verhalten gezielt anpassen:

  • Kleine, erreichbare Ziele setzen
  • Regelmäßige Kontakte pflegen
  • Sich selbst kurzfristige Erfolgserlebnisse schaffen

So bleibt das Gehirn motiviert – und das Netzwerk wächst nachhaltig.

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