BEST PRACTICE: Beispiele aus unserer Projektarbeit

In den vergangenen Monaten konnte das Team von Schule-Betriebe interaktiv einige Erfolge bei der Unterstützung von Berliner Unternehmen verbuchen. Einen davon wollen wir Ihnen heute präsentieren.

„Wer gehört werden will, muss sich Gehör verschaffen!“

Im Herbst 2019 trafen wir Patrick Löser, seit zwölf Jahren Meister der Hörakustik mit eigenem Betrieb, spezialisiert auf Hörgeräte und In-Ear-Systeme für die Musikbranche. Er war schon seit einiger Zeit auf Lehrlingssuche und bat uns um Hilfe. Sein Laden war ein echter Hingucker auf dem neuesten Stand der Technik. Auf Hochglanz polierte High-End-Geräte warteten in Vitrinen auf ihren Einsatz, eine moderne Werkbank mit hunderten von Ersatzteilen zog den Blick auf sich und ein gemütliches Sofa lud zum Verweilen ein.

Ideale Voraussetzungen also für eine zeitgemäße Ausbildung, es fehlte nur an Bewerber*innen.

Die Auftritte des Betriebs auf diversen Ausbildungsmessen hatten bisher keinen Erfolg gebracht, denn die Ansprüche waren hoch: die richtigen Noten, einen sehr guten Schulabschluss…
Und hier kamen wir ins Spiel. Der erste Schritt hieß: Interesse wecken!

So luden wir ein halbes Dutzend Jugendliche in das kleine Berliner Ladengeschäft ein, um sich selbst ein Bild von dem Beruf zu machen. Die Jugendlichen waren begeistert. Und auch der Meister hatte Spaß daran, seine Passion direkt vor Ort vorzuführen. Außerdem merkte er schnell, dass ihm diese Art der Akquise viel bessere Einblicke in die Persönlichkeiten der jungen Menschen geben konnte, als es ein perfekter Lebenslauf mit 1a-Noten vermocht hätte.

Den Ausschlag gab schließlich unsere Online-Sprechstunde, die wir jeden Donnerstag anbieten. Dort meldete sich ein Vater mit seinem 17-jährigen Sohn. Dem jungen Mann fiel die Entscheidung für einen Ausbildungsberuf sichtlich schwer. Wir setzten uns intensiv mit ihm auseinander, besprachen Stärken, Schwächen, Wünsche und Interessen und boten ihm am Ende an, in unserer Begleitung die Werkstatt des Hörakustikers kennenzulernen. Daraus entstand ein einwöchiges Schule-Betriebe interaktiv Blitzpraktikum, aus dem nun zum 1. November eine offizielle Ausbildung wurde.

Wieder einmal zeigte sich: eine lebensnahe Präsentation und die Kommunikation auf Augenhöhe sind die Schlüssel, um sich als Unternehmen bei jungen Menschen Gehör zu verschaffen. Nur so lassen sie sich langfristig und dauerhaft für einen Beruf begeistern.

In diesem Sinne – nur Mut für neue Wege!

Mehr Erfolgsgeschichten finden Sie im 3. Newsletter der Berliner KKU-JOBSTARTER plus-Projekte.

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