Effektive Impulse für Ihren unternehmerischen Alltag # 4 von Dr. Cornelia Altenburg

Mit kluger Kommunikation Unternehmenskultur formen – drei Tipps für Ihren Erfolg

Kommunikation ist die Lebensader für eine gute Unternehmenskultur. Von zwei Dingen bin ich fest überzeugt: Die Sprache ist ein ganz entscheidendes Instrument, um unsere Ziele zu erreichen. Gut aufgesetzte Prozesse verbessern die Arbeit – und die Stimmung.

Mentale Landkarten berücksichtigen: Meinen wir eigentlich das Gleiche?

Mentale Landkarten sind eines der wichtigsten Elemente bei meinen Beratungen und Trainings. Wie oft sind wir der festen Überzeugung, wir sprechen über dasselbe. In Wirklichkeit meinen wir vollkommen verschiedene Dinge.

Dies lässt sich mit Landkarten wunderbar versinnbildlichen: Die eine Person hat im Atlas die Landkarte mit den Rohstoffen im Kopf, die andere die Karte mit den Einwohnendenzahlen. Beide sind der festen Überzeugung, sie sprechen über die gleiche Karte. Tun sie aber nicht.

Ein Beispiel: Die Vorstellungen verschiedener Menschen, was Sauberkeit ist, können sehr unterschiedlich sein. Die eine Person versteht darunter, dass einmal in der Woche alle Oberflächen gewischt werden; die andere Person, dass tägliche gesaugt und gewischt wird.

Was können Sie also tun, um herauszufinden, ob Sie auf der gleichen Karte sind? Aktives Zuhören, Fragen stellen und noch mal Fragen stellen. Susanne Lorenz hat verschiedene Frage-Arten im Zusammenhang von Gesprächen mit Mitarbeitenden zusammengestellt. Diese eignen sich ganz wunderbar für die unterschiedlichsten Kommunikationskontexte.

Klar und transparent kommunizieren: Was ist meine Kernaussage?

Die erste Frage, die Sie sich bei jeder Kommunikation stellen sollten – egal ob mündlich oder schriftlich: Was ist mein Küchenzuruf? Dieser ist ein wichtiges Instrument, um der Kernaussage auf die Spur zu kommen.

Der Küchenzuruf geht auf Henri Nannen zurück, den Gründer und langjährigen Chefredakteur des Magazins Stern. Die Geschichte geht so: Hans und Grete gehen wie jeden Donnerstag zum Kiosk und kaufen sich den Stern. Zuhause angekommen, geht Grete ihren Tätigkeiten in der Küche nach, während Hans im Stern liest. Als er seinen ersten Artikel durchgelesen hat, ruft er zu Grete in die Küche: „Mensch Grete, die wollen schon wieder die Steuern erhöhen!“

Ein Küchenzuruf soll drei Kriterien erfüllen: Er ist in Alltagssprache gehalten, es handelt sich um eine einzige Aussage und er muss kurz und rufbar sein.

Das ist der einfachste Weg, um sich klar zu machen: Was sollen meine Lesenden und Zuhörenden auf jeden Fall mitnehmen? Kommen Sie in Gesprächen und schriftlichen Texten schnell zu Ihrem Küchenzuruf. Und formulieren Sie ihn so einfach und nachvollziehbar wie möglich.

Ein entscheidender Vorteil: Wenn Sie die Kernaussage einmal klar haben, können Sie auch leichter entscheiden, welche Informationen Ihre Zielgruppe benötigt, um die Kernaussage zu verstehen? So vermeiden Sie unnötige Inhalte – für Sie und Ihre Lesenden und Zuhörenden eine absolute Win-win-Situation.

Abläufe klären: Wie funktioniert der Prozess?

Haben Sie schon wieder eine E-Mail erhalten und wissen nicht warum? Eine Entscheidung wurde über einen wichtigen Kopf hinweg getroffen und nun herrscht Unfrieden? Unsicherheit lenkt ab und frustriert. Und wenn dann auch noch Entscheidungen getroffen werden, bei denen unklar ist, warum wer etwas gemacht hat, dann sind gute Mitarbeitende schneller weg, als man gucken kann.

Prozesse und Abläufe gemeinsam aufzusetzen und immer wieder zu justieren, führt nicht nur zu besserer Arbeit, es macht die Menschen auch zufriedener. Gemeinsam aufsetzen, weil so alle wichtigen Elemente eines Prozesses integriert werden. Und weil sich die verschiedenen Menschen innerhalb eines Unternehmens gesehen fühlen – und es auch werden. Justieren, weil Sie aus vergangenen Erfahrungen lernen, weil sich Prozesse ändern, Zuständigkeiten ändern. Und so immer wieder geprüft werden kann, ob ein Prozess noch passt.

Und ganz wichtig: Die Prozesse klären Sie am besten dann verbindlich, wenn alles reibungslos läuft. Dann sind Sie und Ihre Kolleg*innen gewappnet für die Phasen, in denen die Zeit und das Personal knapp sind.

Über die Autorin

Dr. Cornelia Altenburg lebt für gelungene Kommunikation und ist als Trainerin und Kommunikationsberaterin (Link: www.cornelia-altenburg.com) tätig.

Als Trainerin unterrichtet sie seit 2010 Menschen in der Wissenschaft, in der Wirtschaft und in Bundestag sowie Ministerien in deutscher und englischer Sprache. Themen sind unter anderem das Verständliche Schreiben, Verhandeln & Leadership, Kreativität sowie Design Thinking.

Als Kommunikationsberaterin erarbeitet sie Strategien für transparente und authentische Kommunikation und arbeitet mit Teams an ihrer Zusammenarbeit – sei es in einer Kick-off-Veranstaltung zu Beginn eines neuen Projektes oder als längerfristige Begleitung.

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